Die Niere ist ein Organ, das sich gut für Lebendspenden eignet, da Menschen problemlos nur mit einer funktionsfähigen Niere leben können. In der Bundesrepublik sind Lebendspenden aus finanziellen Gründen verboten. Daher müssen sich diejenigen, die eine Niere zu Lebzeiten spenden möchten, einer Ethikkommission stellen, bevor sie als Lebendspender zugelassen werden.
Die Nierentransplantation gehört zu den Transplantationsformen, mit denen Ärzte inzwischen viele Erfahrungen gesammelt haben. So werden in der Bundesrepublik jährlich etwa 2000 Nierentransplantationen durchgeführt. Bei einer Nierentransplantation wird das Spenderorgan heterotop eingesetzt. Das bedeutet, dass die Spenderniere nicht genau an eine Stelle übertragen wird, an der sich eine der Nieren des Empfängers befindet. So wird das Spenderorgan in das Becken des Empfängers eingesetzt, ohne dass eine seiner Nieren entfernt werden muss. Häufig beginnt das Spenderorgan bereits während der Operation seine Funktion.
Damit die transplantierte Niere durch den Organismus des Empfängers nicht abgestoßen wird, erhält der Patient dauerhaft sog. Immunnsuppressiva, Medikamente, die die Tätigkeit des Immunsystems dämpfen, um eine Zerstörung der Spenderniere zu verhindern. Die durchschnittliche “Lebensdauer” einer Spenderniere beträgt neun Jahre, kann aber auch 20 Jahre und mehr möglich sein. Patienten gewinnen durch eine erfolgreiche Nierentransplantation deutlich an Lebensqualität. So können sie wieder alle Lebensmittel essen, trinken und genießen.